ReproGerecht – Forschungsnetzwerk für reproduktive Gerechtigkeit
ReproGerecht ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, das sich mit Fragen der reproduktiven Gerechtigkeit beschäftigt. Es zielt darauf ab, die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit rechtlichen, sozialen, ethischen und medizinischen Aspekten der reproduktiven Selbstbestimmung zu vertiefen und neue Forschungsperspektiven zu entwickeln. Durch die systematische Analyse nationaler und internationaler Entwicklungen sollen empirisch und normativ fundierte Beiträge zur Weiterentwicklung des rechtlichen Rahmens geliefert werden. Das Projekt dient als Plattform für wissenschaftlichen Austausch und interdisziplinäre Zusammenarbeit, um den Dialog zwischen Rechtswissenschaft, Sozialwissenschaften, Ethik und Medizin zu fördern. Besonderer Schwerpunkt liegt auf der Nachwuchsförderung und der Entwicklung vernetzter Forschungsprojekte. Unter dem Netzwerk-Dach laufen bereits erste Projekte, weitere sind in Planung.
Unser Team
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Professorin Dr. Anne-Kristin Kuhnt
ist Juniorprofessorin für Demographie an der Universität Rostock und Co-Leiterin des Forschungsnetzwerks ReproGerecht.
Sie studierte Demographie in Rostock und Lund (Schweden), nahm an der European Doctoral School of Demography (EDSD) teil und wurde 2014 mit einer Dissertation über Kinderwünsche aus der Lebensverlaufsperspektive promoviert. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Familiensoziologie und -demographie sowie den Ursachen und gesellschaftlichen Konsequenzen der Nutzung medizinisch assistierter Reproduktion. Zusätzlich forscht sie zu sozialer Ungleichheit im Kontext von Migration.
Im Kontext von ReproGerecht forscht sie zu Ungleichheiten im Zugang zu medizinisch assistierter Reproduktion, der grenzüberschreitenden Nutzung von Reproduktionsmedizin (reproduktive Mobilität) und reflektiert bestehende Reproduktionsverhältnisse in einem globalen Kontext.
„Der Begriff der reproduktiven Gerechtigkeit umfasst auch die sozialen, ökonomischen und kulturellen Bedingungen von Reproduktion. Um diese Machtverhältnisse zu analysieren, daraus resultierende Ungleichheiten zu benennen und politische Handlungsoptionen aufzuzeigen, sind sozialwissenschaftliche Perspektiven zentral.“
Instagram: @akkuhnt
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Professorin Dr. Henrike von Scheliha
ist Juniorprofessorin für Familien- und Erbrecht an der Bucerius Law School in Hamburg und Co-Leiterin des Forschungsnetzwerks ReproGerecht.
Sie studierte Rechtswissenschaften im deutsch-französischen Studiengang an der Universität zu Köln und der Université Paris I (Panthéon-Sorbonne) und wurde mit einer Dissertation zur rechtlichen Eltern-Kind-Zuordnung im deutsch-französischen Vergleich promoviert. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Familien- und Erbrecht, Internationales und Europäisches Privatrecht sowie Rechtsvergleichung.
Im Rahmen von ReproGerecht befasst sie sich mit den familienrechtlichen Aspekten reproduktiver Gerechtigkeit, dem Status als Elternteil und dem Zugang zu reproduktionsmedizinischen Behandlungen.
„Reproduktive Gerechtigkeit geht uns alle an – denn jede:rhat Familie, und jede:r ist Kind von irgendwem. Dabei stehen zentrale gesellschaftliche Werte auf dem Spiel: individuelle Autonomie, rechtliche Gleichheit und reale Freiheit. Reproduktive Rechte sind kein Randthema, sondern ein zentraler Maßstab für soziale Gerechtigkeit. Das Recht muss Rahmenbedingungen schaffen, die echte Wahlfreiheit ermöglichen – und zwar für alle.“
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Professorin Dr. Dana-Sophia Valentiner
ist Professorin für Öffentliches Recht mit einem Schwerpunkt im öffentlichen Wirtschaftsrecht und Recht der Transformation an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr in Hamburg und Co-Leiterin des Forschungsnetzwerks ReproGerecht.
Sie studierte Rechtswissenschaften und Genderkompetenz in Hamburg und wurde 2020 mit einer Dissertation über das Grundrecht auf sexuelle Selbstbestimmung promoviert. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Grund- und Menschenrechte, Recht der sozial-ökologischen Transformation sowie Legal Gender Studies.
Bei ReproGerecht forscht sie zu den verfassungs- und verwaltungsrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit den Regelungen zu Schwangerschaftsabbrüchen, Eizellabgaben und Leihmutterschaft.
„Das Konzept der reproduktiven Gerechtigkeit stellt die Zugangs-, Teilhabe- und Machtfrage im Bereich der Reproduktion. Die Rolle des Rechts ist hierfür zentral und steht im Mittelpunkt meiner Forschung. Dabei interessiert mich besonders, wie Recht gesellschaftliche Transformationsprozesse begleiten, steuern und gestalten kann."
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Mareike Grapke
Mareike Grapke studiert Soziologie (M.A.) an der Universität Rostock und ist Mitarbeiterin des Forschungsnetzwerks ReproGerecht.
Zuvor studierte sie Soziologie und Erziehungs- und Bildungswissenschaften (B.A.) in Rostock und München. Ihre Bachelorarbeit schrieb sie zu Männlichkeitsbildern in deutschen Dating-Shows.
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Jule Pickenbach
Jule Pickenbach studiert Good Governance im Bachelor (LL.B.) an der Universität Rostock und ist Mitarbeiterin des Forschungsnetzwerks ReproGerecht.
Im Oktober 2024 wurde Jule Pickenbach mit dem Deutschlandstipendium ausgezeichnet.
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Fiona Richter
Fiona Richter studiert Französisch und Spanisch (B.A.) an der Universität Rostock und ist Mitarbeiterin des Forschungsnetzwerks ReproGerecht.
Zuvor studierte sie Good Governance (LL.B.) und Politikwissenschaft (M.A.) in Rostock. Ihre Masterarbeit schrieb sie zur reproduktiven Gerechtigkeit in der Regulierung der Eizellabgabe. Neben dem Studium engagiert sie sich hochschulpolitisch und in verschiedenen Ehrenämtern.
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Évora Rosário Lima Silva
Évora Rosário Lima Silva studiert Good Governance im Bachelor (LL.B.) an der Universität Rostock. Sie ist Mitarbeiterin des Forschungsnetzwerks ReproGerecht und studentische Hilfskraft an der Juniorprofessur für Öffentliches Recht von Prof. Dr. Dana-Sophia Valentiner an der Universität Rostock.